Erfahrungsbericht Otago Polytechnic

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Erfahrungsbericht Otago Polytechnic2018-11-22T10:57:10+02:00

… von Nathalie Piwowarski, BA Tourism Management

Ich studiere International Tourism Studies (ITS) an der Hochschule Harz und wie alle ITS’ler stand ich im dritten Semester vor der Wahl der Partnerhochschule für den Doppelabschluss, das ein Praxissemester und ein akademisches Semester im Ausland vorschreibt. Da es schon immer ein Traum von mir war, diesen Fleck der Erde zu sehen, entschied ich mich für ein Auslandsjahr an der Otago Polytechnic in Neuseeland. Rein uni-technisch gesehen, fand ich die Hochschule in Dunedin vor allem durch das integrierte Praktikum ansprechend, von dem ich mir eine zusätzliche Qualifikation versprach.

In Dunedin angekommen, wurden wir von unserem Vermieter abgeholt und in unsere Unterkunft gebracht. Am nächsten Tag gingen wir an die Uni, wo wir die ersten Infos für unser kommendes Praktikumsprojekt erhielten. Aufgabe für dieses Semester war, in einem von uns gewählten Unternehmen für ca. 10 Wochen zu arbeiten und dazu eine Bachelorarbeit von 10.000  Wörtern auf Englisch zu schreiben.

Mein „Work Placement“ war im Otago Museum, einem der bekanntesten und besten Museen Neuseelands (laut der Internetseite des Museums). Mein Arbeits- und Forschungsprojekt war eine Analyse zur Verbesserung der Internetseite und  des Social Media Auftritts des Museums.

In den ersten Wochen im August erlebte ich richtig Winter in Neuseeland. Prinzipiell muss man sagen, dass es nicht außergewöhnlich kalt ist im Winter mit Tiefsttemperaturen um die -1 Grad, aber die Feuchtigkeit, die mit dieser Kälte einhergeht, ist unangenehm.

Bald nach der Ankunft kauften wir ein Auto, um unhabhängiger zu sein. Unser guter „Scar“, hat uns das ganze Jahr über treu gedient und ist sogar mit uns mehrmals um die Südinsel gefahren! Und dazu möchte ich allen raten, denn Neuseeland ohne Auto kann echt anstrengend sein. Dabei sind Autos hier auch im einiges günstiger und die Zulassung ist super einfach.

Die ersten drei Monate hatte ich also einen ziemlich geregelten Tagesablauf, in dem ich jeden Tag von 8.30 bis 17.00 Uhr im Museum war. Meine Arbeit fokussierte sich hauptsächlich auf mein Projekt, was ich ein wenig schade fand, da ich gerne aktiver im Museum gearbeitet hätte. Das Museum hatte viele Mitarbeiter und ließ mich so schnell in Kontakt mit Einheimischen kommen und erste Freundschaften schließen. Das Gute am Museum war auch, dass ich viel über die Geschichte von Otago gelernt habe, da ich die Ausstellungen im Detail anschaute. Meine Projektarbeit: „How can an innovative web-appearance contribute to the success of the Otago Museum?“ war spannend und ging flott voran.

An den Wochenenden nutzten wir die freie Zeit, um die Umgebung zu erkunden und so natürlich auch dieses wundervolle Land zu genießen. Und während in Deutschland alle langsam die Wintersachen rausholten, wurde es hier Frühling und immer wärmer und schöner. Dabei ist es wirklich ein komisches Gefühl im November kurze Hosen zu tragen.

Ende Oktober war das 3monatige Praktikum vorbei und wir hatten Zeit, unseren Arbeiten den letzten Schliff zu geben oder schön in der Sonne zu sitzen. Ende November, nach der Abgabe des Praktikumsberichts,  mussten wir noch eine Präsentation über das Praktikum an der Uni halten, und dann war das Semester vorbei! Drei Monate Ferien!

Ich wünsche allen, die ein Auslandssemester in Neuseeland machen wollen, eine wundervolle Zeit und spannende Erfahrungen.

In dieser Zeit sind wir praktisch ein Mal um das ganze Land gereist und haben extrem viel von Neuseeland gesehen.  Es war schwer, sich zu entscheiden, welcher Strand in Neuseeland nun der schönste ist, darüber hinaus haben wir auch Gletscher gesehen und Wanderungen im „Urwald“ in Angriff genommen.

Meine persönlichen Highlights waren die Sichtung von Orkas im Abel Tasman, das Hobbitdorf in Matamata auf der Nordinsel (ein Traum für jeden Herr-der-Ringe-Fan), die Malborough Sounds auf der Südinsel und noch vieles mehr. Weihnachten und Silvester im Sommer waren auch eine Erfahrungen, die ich nie vergessen werde.

Mitte Februar hieß es dann zurück zur Uni und ab in die Vorlesungen. In Summe hat man hier vier Vorlesungen von denen zwei verpflichtend sind und zwei individuell gewählt werden.

Das Unisystem ist hier allerdings doch um einiges anders als in Deutschland und mit vier Vorlesungen à zwei Stunden die Woche, kann man sich wirklich nicht beschweren, dass die Woche so voll ist wie in Wernigerode.

Der Arbeitsaufwand ist allerdings nicht zu unterschätzen, da man pro Fach in der Regel zwei Hausarbeiten (je etwa 3000 Wörter) abgeben muss und am Semesterende noch eine Prüfung ansteht. Die Assignments sind oft gleichzeitig fällig, daher ist gutes Time Management absolut unerlässlich.

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